Trauer braucht seinen Platz im Leben
Jeder endgültige Abschied, jeder Tod eines geliebten Menschen empfinden wir als furchtbar. Die Endgültigkeit des Verlusts ist für uns im Voraus nicht vorstellbar. Auch wenn wir uns darauf vorbereiten (siehe das Kapitel „die Gefühlswelt spielt verrückt“ in meinem Buch: Lichtdurchflutete Wege), jeder Tod und jede Trauer ist individuell. Wir sind geschockt. Wir empfinden uns wie „aus der Welt geraten“. Das erfordert zunächst unsere volle Konzentration, denn: Trauer fordert sogar seinen Platz in unserem Leben. – Gestehen wir unserer Trauer diesen Platz zu.
Trauer braucht Bewegung
Der Tod eines geliebten Menschen versetzt uns in einen Schockzustand. Nicht nur für einen Moment. Dieser Schock setzt sich in unserem Körper fest. Wir empfinden beispielsweise, als wenn unser Herzschlag aussetzen würde. Dabei zieht sich unsere Lunge, das Organ unseres Lebensatems, das den gesamten Körper versorgt, zusammen und reduziert unseren Atem. Unser Körper wird mit weniger Sauerstoff versorgt. Wir lassen unsere Schultern hängen, unsere Arme werden passiver, unser Kopf hängt herab. Die Erstarrung unseres Körpers wird uns zunächst nicht bewusst, ebenso nicht, dass wir zu flach atmen.
Was können wir tun, damit unser Körper wieder mit genügend Atem versorgt wird, sich unsere Muskeln wieder aufrichten? Wir müssen uns bewusst in Bewegung setzen, auch wenn es uns schwerfällt. Tief durchatmen, die Arme pendeln, den Körper bewusst aufrichten, den Oberkörper rechts und links zur Seite schwingen, das sind kleine Bewegungsübungen, die uns „wieder etwas in Schwung bringen“ können. (Gezielte und individuell ausgewählte Übungen gebe ich gerne persönlich weiter. Buchen Sie heute noch einen Termin bei mir in der Praxis.
Weitere Übungen zum ausprobieren:
- Die Arme und den Kopf nach oben hinten führen, soweit es geht. Die Augen und den Mund weit öffnen. Lang einatmen, dabei weit in den Himmel schauen. Zum Ausatmen die Arme und den Kopf langsam nach vorne unten führen, Kinn in Richtung Brustbein. Arme hängen tief. Alles ist gebeugt. Erneutes Einatmen, in dem sich Wirbel für Wirbel aufrichtet, die Arme und der Kopf wieder nach oben hinten geführt werden. Wie zuvor. Mehrfach durchführen. Am besten an der frischen Luft.
- Gehen oder laufen, so weit wie möglich. Dort wo es schön ist, angenehm zu laufen. Dabei die Umgebung bewusst wahrnehmen: Die Bäume, die Äste, die Rinde, die Farben von Himmel und Erde, … Schönes entdecken. Sich daran freuen. Wenn Wut, wenn Trauer, etc. hochkommt, ist das in Ordnung. Man darf weinen, schreien, wüten, sprechen, beten, danken, …! Dadurch verarbeitet der Körper, die Trauer kommt in Bewegung. Körperlich und seelisch. Schritt für Schritt.
So wie ich mich momentan fühle, so ist es ok.
Dies ist ein weiterer Tipp: Nehmen Sie sich so an, wie sie momentan Ihre Trauer empfinden. Es ist ok so. Sie sind ok so.
Schreiben Sie sich trotzdem nicht ab. Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Bedürfnis. Ruhe darf sein. Zurückgezogenheit darf sein. Was auch immer. Doch: geben Sie sich die Chance auf „normale“ Begegnungen, Alltagsarbeit, etc.
Ich gönne mir etwas Gutes
Sich etwas Gutes zu gönnen, etwas, was Ihnen gut tut in dieser besonderen Zeit, in dieser schweren Zeit, ist eine gute Wahl. Ihr Körper kann dabei entspannen. Ihre Seele kann sich wieder reparieren. Sie finden sich zunehmend wieder selbst.
Wenn Sie sich in dieser besonderen Zeit meine Begleitung wünschen, dann nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.