Vor mehr als 30 Jahren landete ich zufälligerweise auf Bali. Wollte nur kurz bleiben, um mich für meine Rucksackreise nach Java, Sumatra, Flores auf der touristischen Insel einzugewöhnen.
Doch bereits am ersten Abend war es um mich geschehen: Ein absolut relaxter Taxifahrer, der vor Lebensfreude und Entspanntheit nur so strotzte, eine mir sehr angenehme Wärme, selbst noch am Abend und in der Nacht, ein kleines Hotel, in dem die kleinen Bungalows wie in einem Quadrat einander gegenüber lagen, in der Mitte eine Fülle von blühenden, wundervoll duftenden Büschen und einem Pool. Die jungen Bediensteten liebten den Smalltalk mit ihren Gästen, die sie neugierig, aber liebevoll und mit wunderschönem Lächeln nach ihrer Herkunft und ihrem Land befragten. Aus der Ferne klangen die Melodien eines Gambelan Orchesters. Ich fühlte mich sofort wohl. Mir war, als wenn ich hierher gehören würde. (Ein mir bis dato in einem fremden Land unbekanntes Gefühl.) Am nächsten Morgen lief ich den kurzen Weg zum Strand und blickte über das flache Meer in eine unendliche Ferne. Ein Blick in Blautöne, den ich ausgiebig genoss.
Ja, das war mein erster Eindruck, der mich schon mal bezauberte. Es kamen täglich neue hinzu. Gänzlich andere, unerwartete, doch alle voller Faszination für mich. Ich war eingenommen, nicht nur von der Wärme, der Sonne und dem Meer, den lecker schmeckenden, frisch geernteten exotischen Früchten, nein, insbesondere von den Menschen dort, von ihrer Schönheit, ihrer immerwährenden Freundlichkeit, ihrer Neugier und ihrem Bedürfnis, die Fremden kennenzulernen.
Schnell lernte ich in den ersten Tagen interessante Menschen kennen: Künstler, Bäuerinnen, Familien, Marktfrauen und einen deutschen ehemaligen Lehrer, der mich in einer zweistündigen Führung durch sein privates Walter-Spiess-Museum führte und mir dabei nicht nur den deutschn Maler und sein Leben auf Bali näherbrachte, sondern seinen eigenen Alltag auf der Insel bildhaft beschrieb. Ich war also innerhalb kürzester Zeit mittendrin im Leben auf der Insel. Kein Wunder, wenn ich mich gleich zu Hause fühlte, oder?
Auf meinen Rucksacktouren auf weitere indonesische Inseln sehnte ich mich immer zurück nach Bali. Vielleicht auch deshalb, weil mich die in der Öffentlichkeit gelebte Spiritualität und die Mystik der Menschen dort so faszinierte. Der Bali-Hinduismus wird farbenfroh gelebt, laut, durch die Blechinstrumente des Gambelan Orchesters, künstlerisch, im Puppenspiel, (Wayang), im Maskenspiel und vor allem beim Tanz.
Kannst Du durch meinen Bericht über meine erste Reise etwas nachvollziehen, dass ich mich in die Insel, ihre Menschen, ihre Kultur und Natur verliebt habe? Hast Du ähnliche Erfahrungen auf Reisen gemacht? Gerne kannst Du mit mir Kontakt aufnehmen.
P.S. Mittlerweile habe ich dort viele Freundinnen und Freunde gefunden, auch Familien, mit denen ich mich herzlich verbunden fühle. Trotz der Entfernung halten wir Kontakt zueinander. Und, sobald ich wieder Zeit habe und die Bedingungen passen, werde ich wieder auf meine Trauminsel fliegen.